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«Moderner Arbeitsplatz – was erwarten eigentlich die Arbeitskräfte von morgen»

Unsere Welt verändert sich mit jeder neuen Generation und somit auch die Arbeitswelt und der Arbeitsplatz. Das Grossraumbüro scheint veraltet und der Trend zur US-amerikanischen Wohlfühloase erntet grossen Zuspruch. Um herauszufinden, ob dies überhaupt gewollt ist und was eigentlich gewünscht wird, sprachen wir mit den Arbeitskräften von morgen.


Generation Z setzt sich gegen den Klimawandel ein

Die Arbeitskräfte von morgen, genauer gesagt die Generation Z, sind jene, die zwischen 1990 und 2010 geboren sind. Die Generation Z ist mit Handys, Computern und dem Internet aufgewachsen. Es ist eine belastbare, anpassungsfähige und weltoffene Generation. Ich, Eva Bender, gehöre auch zu dieser Generation. Bei itnetX mache ich ein Marketing Step In und eine meiner Aufgaben ist, mich mit genau diesem Thema auseinander zu setzen.


Meine Generation steht oft in der Kritik. Wir werden als die «Jugend ohne Gott», die illoyal ihrem Arbeitgeber gegenübersteht, zu anspruchsvoll und egozentrisch ist, bezeichnet. Rund die Hälfte der Generation Z arbeitet noch nicht. Verändern wird sich das bald und damit ändert sich auch die Perspektive auf den Arbeitsplatz. Der Arbeitskulturexperte «Great Places to Work» stellte 2019 die These auf, dass der zukünftige moderne Arbeitsplatz mobil-flexibel nach US-Amerikanischen Vorbild ist und eine starke Neigung zum Homeoffice Trend aufweist. Vorreiterbüros von Google oder Facebook verwöhnen ihre Arbeitnehmer am Arbeitsplatz mit allen möglichen Annehmlichkeiten, die die Leistung der Mitarbeitenden steigern soll, ganz nach dem Motto «Play hard, work hard» Ich habe mich in meinem Umfeld umgehört und wollte wissen, ob das wirklich der Wunsch meiner Generation ist.

Die Jugendlichen Florin Becker, Noelle Müller und Luisa Stoll erzählen uns von ihren Vorstellungen und Wünschen.


Die Bedeutung des Arbeitsplatzes


Laut Google ist die Definition des Arbeitsplatzes «der Platz, an dem man arbeitet». Für die Generation Z ist es mehr. Der Arbeitsplatz ist für alle meine Interview-Partner der Grundstein zum effektiven Arbeiten, egal ob Schule, Ausbildung oder jahrelangem Job. Nur an einem guten Arbeitsplatz, können gute bis herausragende Leistungen erbracht werden. In einen idealen Arbeitsplatz spielen unterschiedliche Faktoren hinein. Dazu gehören für uns Ort, Zeitraum, Ausstattung und Atmosphäre.


Flexibilität und Individualität


«Ich brauche nur einen Computer und WLAN, ansonsten bin ich flexibel». Das ist die erste Antwort, die ich bekommen habe, als ich nach dem idealen Arbeitsplatz gefragt habe. Meine Generation ist anpassungsfähig und flexibel. Die Wünsche nach einem idealen Arbeitsplatz sind individuell, trotzdem gibt es Tendenzen. Kurzgesagt: Die

Noelle Müller, Studentin

Generation Z wünscht sich einen fixen Arbeitsplatz. Sie wünschen sich, an einen Ort zu gehen, um dort zu arbeiten während klar definierter Arbeitsstunden. Die Arbeit und das Privatleben sollen klar voneinander unterscheiden werden.

In Einzelfällen, wie beim 16-jährigen Florin Becker, Auszubildender einer Sicherheitsfirma, bietet sich das Homeoffice trotzdem an. Florin hat einen täglichen Arbeitsweg von einer Stunde und verbringt deshalb im Monat rund 40 Stunden nur mit Zugfahren. Diese Zeit könnte er für Ausruhen oder den privaten Ausgleich aufwenden.

Sollte die Generation Z später Familie haben, könnte sie sich jedoch vorstellen einige Tage der Woche zu Hause zu arbeiten. Gerne auch in einem Modell mit flexiblen Arbeitszeiten.


Die Vorstellungen des idealen Arbeitsplatzes sind abhängig, von den individuellen Persönlichkeiten, Lebensumständen und Wohnorten. Die Generation Z wünscht sich, dass sie als Individuum gesehen werden und auch dementsprechend behandelt werden. Meine Generation bringt so viel Flexibilität mit, dass der Arbeitgeber dieselbe haben sollte und seinen Arbeitnehmern die Chance lassen sollte, selbständig zu wählen.


Weniger Wert auf Materialistisches


Bei Google und Facebook sieht der perfekte Arbeitsplatz spassig aus. Ausgestattet mit Lounge- und Spielbereichen, vielen Extras wie Hundeversicherung und Fitnessräumen. Die alles soll den Angestellten einen Ausgleich bieten, um bessere Arbeitsleistungen erbringen zu können. Tatsächlich gehen die Vorstellung der Jugend hier aber weit auseinander. Studentin Noelle sagt: «Ein moderner Aufenthaltsbereich mit Schaukeln und gelben Wänden ist cool, aber es ein einfacher Meeting Raum tut es auch».


«Ich brauche keinen Ping-Pong Tisch, um zu arbeiten, aber ein Raum mit Sofas zum Ausruhen während der Mittagspause wäre schön», meint die 20-Jährige Luisa.

Luisa Stoll, Mitarbeiterin in einer IT-Firma

Ausserdem sind Grossraumbüros out. Besser wäre es, man würde kleinere Büros haben, in denen man konzentriert arbeiten kann. Die Arbeitskräfte von morgen brauchen den Freizeit Materialismus am Arbeitsplatz nicht, lieber haben sie den zu Hause. Längerfristige Investitionen stehen im Mittelpunkt: «Ich will lieber bei einer Firma arbeiten, die mir eine gute Pension und Aufstiegschancen zusichert». Weitere langfristige Investitionen, die sich die Jugend wünscht, sind Mutter- und Vaterschaftsurlaub, Ausbildung- und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie Versicherungen und Krankentaggelder. Es besteht sogar ein Misstrauen gegenüber Firmen, die moderne Bespassung anbieten: «Ich verstehe das mit dem Spielzeug nicht. Wieso sollte ich das beim Arbeiten brauchen? Soll mich das irgendwie ablenken?», fragt sich Florin.


Das Zwischenmenschliche


Sich wohlfühlen ist ein gutes Stichwort. Die Atmosphäre soll stimmen.

«Mir ist das Wichtigste, dass man im Team gut zusammenarbeiten kann, wenn Spannungen da sind, ist effektives Arbeiten schwierig.», unterstreicht Luisa. «Wenn eine angenehme Atmosphäre herrscht, kann ich besser arbeiten und freier reden. Trotzdem sollte der Umgang formell sein, denn ich weiss nicht, ob ich meinen Chef duzen möchte», erzählt Luisa weiter. Eine gewisse Hierarchie soll vorhanden bleiben, auch wenn schon länger berufstätige davon abraten sich zu siezen. Die Arbeitskräfte von Morgen möchten das Gefühl und die Stimmung der formellen Arbeitswelt erleben. Die Atmosphäre innerhalb der Firma sollte ausserdem mit ihrem Produkt übereinstimmen: «In eine Sicherheitsfirma, passt kein «Töggelikasten» und auch rosa Blumenschmuck ist eigentlich überflüssig», erzählt Florin.


Funktionierende IT


«Von der IT erwarte ich, dass sie funktioniert.» Obwohl die Generation Z mit modernen Mitteln der Kommunikation aufgewachsen ist, würde keiner meiner Interviewpartner sich als IT-Spezialist bezeichnen. Wenn etwas nicht funktioniert und man weiss nicht wieso, dann ist man froh, wenn die IT sofort erreichbar ist, per Telefon. Tickets zu schreiben dauert zu einfach zu lange.


Meine Generation will einfach, sicher und effizient arbeiten, sich selbst finden und verwirklichen können und irgendwo auch den Ausbruch aus dem Hamsterrad schaffen. Das Wort «Work-Life-Balance bekommt bei uns eine ganz andere, neue Bedeutung. Ich bin jedenfalls sehr gespannt, was mich in meinem zukünftigen Arbeitsleben erwartet und hoffe, dass ich mich dann nicht nur mit meiner Arbeitsleistung, sondern auch mit meinen Ideen zur Gestaltung eines Arbeitstages einbringen kann.


Übrigens, das Verfassen dieses Blogposts hat mich auf die Idee gebracht, eine Umfrage passend zum Thema auszuarbeiten. Ich freue mich über jede Antwort und bin gespannt zu lesen, welche Wünsche Sie als Arbeitnehmer oder Arbeitgeber haben.




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